Zucker, die versteckte Gefahr Teil 3

Der gezielte Blick im Lebensmittelregal ist ein Novum geworden

Um Herz und Kreislauf über lange Zeit gesund zu halten, rät Sabine Dämon, Lebensmittel beim Kauf nach Zuckerzusätzen zu überprüfen und letztere möglichst zu reduzieren. „Auskunft gibt die Nährwerttabelle, wobei Zucker häufig in den Kohlenhydrat-Angaben versteckt wird. Notfalls liest man die Zutatenliste und schließt den Gehalt aus der Reihung. Je früher Zucker aufscheint, desto größer sein Anteil“, so die Expertin. Durch Umschreibung wie Glukose, Fructose oder Saccharose könne der Zucker allerdings zusätzlich versteckt werden. „Der Konsument muss bei manchen Produkten schon sehr mündig sein, um den tatsächlichen Zuckergehalt feststellen zu können. Die neueste Ampelkennzeichnung könnte hier einiges erleichtern“, bestätigt Dämon. Auf der sicheren Seite sei man, wenn man mit bestimmten Produktgruppen möglichst sparsam umgehe. „Dazu gehören Süßigkeiten, Limonaden, Fruchtsäfte mit zugesetztem Zucker sowie auch Fertigprodukte und verarbeitete Lebensmittel allgemein“, so die Ernährungswissenschaftlerin.

Zucker ist billiger

Vermeiden Sie versteckten Zucker. Eigentlich ist Fett der Geschmacksträger Nummer 1. Aber Zucker ist billiger und gibt ebenfalls einen dem Menschen „angenehmen“ Geschmack. Daher wird er von der Nahrungsmittelindustrie fast überall eingesetzt, grade auch in den Lebensmitteln, in denen sie seitens des Konsumenten nicht vermutet werden. So ist Zucker z.B. in Wurst genauso enthalten wie in den praktischen Nudel-Fertiggerichten oder in Konservendosen. Da mögen aber doch keine großen Mengen zusammenkommen, denken Sie jetzt vielleicht – aber da irren Sie sich: hier ein paar Zahlen. Der deutsche Bundesbürger nimmt durchschnittlich pro Jahr 25 Kilogramm versteckten Zucker zu sich. Hinzu kommen übrigens noch einmal 11 Kilogramm Kristallzucker pro Jahr, der seitens des Konsumenten bewusst verzehrt wird. Das sind rund 180.000 überflüssige Kalorien pro Jahr. Spitzenreiter des Konsums des Zuckers durch versteckten Zucker sind die Spanier mit 38 Kilogramm verstecktem Zucker pro Jahr und Bürger. Gefolgt von den Italienern mit 35 Kilogramm verstecktem Zucker pro Jahr und Konsument.

Vorsicht vor Diätprodukten

Eine weitere große Gefahr, viel zu viel versteckten Zucker zu sich zu nehmen, sind übrigens Diätprodukte. Die Lebensmittelindustrie wirbt bei diesen Lebensmitteln damit, fettreduziert zu sein. Erst einmal kann diese Werbung korrekt sein. Das Problem aber, das bei der Verwendung von weniger Fett entsteht, ist, dass der Geschmack leidet. Ohne Fett schmecken viele Lebensmittel langweilig. So setzt die Lebensmittelindustrie gerade in fettreduzierten Diätlebensmitteln verstärkt Zucker ein, um den Geschmacksverlust wieder auszugleichen. Diesen Zucker braucht der Körper natürlich nicht wirklich; er wird nicht zur Energiegewinnung benötigt, sondern ist eine reine Geschmackskosmetik. Er wird stattdessen in Fett umgewandelt, „für schlechte Zeiten gelagert“ und zeichnet sich bald als „Rettungsring“ des Konsumenten ab. Dabei wollte der Konsument doch mit dem Kauf von Diätprodukten genau diese „Rettungsringe“ bekämpfen!

Beste Grüße Georg